Noch ein „unabhängiger“ Experte

26.08.2023 LNG-Terminal in Brunsbüttel darf Grenzwerte für Schadstoffausstoß überschreiten
 
Anfang des Jahres hat die Umweltbehörde in Schleswig-Holstein einer höheren Schadstoffemission des LNG-Schiffs zugestimmt. Joschka Knuth, ein hoher Beamter im Umweltministerium, nennt als Grund die Versorgungssicherheit in Deutschland.
 
Die Erlaubnis gilt nur für ein Jahr. Danach soll das Schiff „Hoegh Gannet“ an einen neuen, noch näher an Wohngebieten gelegenen Dock verlegt werden. Das erfordert eine neue Erlaubnis der Umweltbehörde, die dann auch die Schadstoffausstöße erneut bewerten muss.
 
Das Klimabündnis warnt vor starken Umweltbelastungen. Momentan darf das LNG-Schiff 1,4-mal mehr Stickoxide, 5-mal mehr Kohlenmonoxid und 7,3-mal mehr Formaldehyd emittieren als normal zulässig.
 
Das Umweltministerium versichert, es gäbe keine Gefahr. Staatssekretär Knuth erklärt, dass die Überschreitung der Schadstoffgrenzen nur am Schornstein des Schiffes stattfindet. Modellrechnungen hätten gezeigt, dass die Schadstoffe die Wohngebiete nicht erreichen. Messungen in Wohngebieten fanden nicht statt.
 
Dr. Volker Matthias, ein unabhängiger Atmosphärenphysiker vom Hereon Institut in Geesthacht, sieht keine Notwendigkeit für Messungen in Wohngebieten. Er gibt an, dass solche Messungen für Industrieanlagen nur selten durchgeführt werden, sofern nicht mit einem großen Einfluss auf die Umgebung gerechnet wird.

 

Es hat mich zwei Mausklicks gekostet, herauszufinden, wie „unabhängig“ Hereon wirklich ist.
 
„Das Helmholtz-Zentrum Hereon ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung in der Rechtsform einer GmbH. Ihre Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland, die Länder Brandenburg, Freie und Hansestadt Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie die Gesellschaft zur Förderung des Helmholtz-Zentrums Hereon e.V.. Sitz der Gesellschaft ist Geesthacht.“
Quelle: hereon.de/about_us/organisation/index.php.de

 
Aber die Leute, die für diese Einrichtung arbeiten, sind bestimmt „unabhängig“. Ganz bestimmt!
 
Und was von den „Modellrechnungen“, die Grüne in Auftrag gegeben haben, zu halten ist, pfeifen mittlerweile auch die Spatzen von den Dächern.

 

RWE, der Betreiber des Schiffes, hat laut Umweltministerium Mitte August Schadstofftests durchgeführt. Die Resultate sollen im Oktober vorliegen. Die erste Messung hätte aber innerhalb von vier Monaten nach dem Start des Betriebs erfolgen sollen, also spätestens im Juni.
 
Das Umweltministerium verweist für den späten Messzeitpunkt auf RWE. Der Betreiber teilt mit, dass der Zeitpunkt in Absprache mit der Behörde festgelegt sei.
 
Letztendlich stellt sich den Anwohnern auch die Frage: Warum gibt es niedrige Grenzwerte, wenn ein höherer Schadgasstoffausstoß doch nicht schädlich sein soll?

 
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/lng-terminal-in-brunsbuettel-darf-grenzwerte-fuer-schadstoffausstoss-ueberschreiten
 

Bei der Wahl 2020 lag Rot-Grün bei 64,4% (SPD: 39,2%; Grüne: 24,2%. Bei der letzten Wahlumfrage im Herbst 2022 lag Grün-Rot bei 59% (Grüne: 30%, SPD: 29%). Das Hamburger Umweltministerium wird von zwei Grünen geleitet.
 
Geliefert wie gewählt.
 
#JustMy2Cent

 

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