24.08.2024 Gehirnwäsche? Unbedingt!
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Ein besonders peinliches Beispiel für den totalitären Gestus, mit dem viele Wissenschaftler zunehmend auftreten, lieferte jüngst die „Freie Universität Berlin“.
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In einer Pressemitteilung machte die Uni Ende Juli auf eine Veröffentlichung des Neurolinguisten Bálint Forgács aufmerksam. Dessen im Fachmagazin „Frontieres in Climate“ veröffentlichte Studie zeige, „dass die bisherige wissenschaftliche Kommunikation rund um den Klimawandel häufig missverstanden wird oder nicht die nötige Dringlichkeit vermittelt“.
Die Sprache der Klimaforschenden(!, so der Text weiter, sei häufig euphemistisch und technisch-jargonhaft. Dies entspräche zwar den wissenschaftlichen Normen, doch die versteckten Implikationen erschwerten es Nicht-Experten, die Schwere der Klimakrise vollständig zu begreifen:
Der Einsatz einer negativeren (z.B. „globale Überhitzung“, „globale Verbrennung“), aktiveren (z.B. „Klimazerstörung“, „Klimaselbstmord“), und direkteren Sprache (z.B. „Hochofeneffekt“) könnte die Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger dazu motivieren, effektiver zu handeln.
Allein schon der Gedanke, dass die aufdringliche Klimaberichterstattung in Medien und Politik noch nicht alarmistisch genug ist, ist bemerkenswert. Noch spannender ist allerdings der Vorschlag des Sprachwissenschaftlers ohnehin schon fragwürdige Wortprägungen wie „Kipppunkte“ durch noch reißerische Formulierungen wie „Metastasen“ zu ersetzen. „Klimawandel“ und „Klimaerwärmung“ sähe der Linguist gerne durch „Klimazerstörung“ und „Klimaselbstmord“ ersetzt, „globale Verbrennung“ durch „Überhitzung“.
Wirklich überraschend sind solche „Studien“ und ihre Akklamation durch den dahinterstehenden akademischen Apparat nicht. Nach dem Kulturbetrieb stirbt nun die Universität.
Die Geschwindigkeit, mit der das geschieht, ist allerdings (auch für jemanden, der an besagter Uni vor sechsundzwanzig Jahren promoviert wurde) atemberaubend.
Quelle: cicero.de/kultur/grauzone-sprachpolitik-gehirnwasche-unbedingt (Abo)