Schrödingers Impfungen und Gentherapien

Hätten die Menschen in der Vergangenheit „der Wissenschaft“ vertraut, würden heute noch Frauen im Kindbett sterben.

 

13.08.2024 Ignaz Semmelweis: Retter der Mütter und Feind der Ärzte
 
Ignaz Semmelweis war an der ersten Gebärklinik des Wiener Allgemeinen Krankenhauses angestellt. Dort sind zu Semmelweis‘ Zeiten unglaublich viele Frauen am Kindbett verstorben. Das Kindbettfieber war bereits seit der Antike bekannt. Als aber Frauen begonnen haben, ihre Kinder in Spitälern auf die Welt zu bringen, sind sehr viele daran gestorben. Semmelweis hat beobachtet, dass an der zweiten Gebärklinik des Krankenhauses viel weniger Mütter versterben.
 
1839 wurde ein Gesetz beschlossen, dass Ärzte und Studenten an der ersten Gebärklinik aus- und weitergebildet wurden und Hebammen an der zweiten. Ärzte und Studenten waren wiederum oft im Leichenkeller. Wenn eine Frau eine Komplikation bei der Schwangerschaft hatte oder das Kind auf die Welt gekommen ist, wurden die Mediziner einfach aus dem Keller gerufen. Vielleicht haben sie sich gerade noch schnell die Hände mit Seife und Wasser gewaschen. Jedenfalls hatten sie, als sie dann zur werdenden Mutter gegangen sind, noch Leichengift an den Händen. Sie haben auch vaginale Untersuchungen vorgenommen, was die Hebammen an der zweiten Gebärklinik nicht taten. Semmelweis hat dann sehr viele Forschungen angestellt und bei der Obduktion immer die gleichen Symptome gesehen, die eben auf eine Blutvergiftung hindeuten
 
Semmelweis‘ Studenten und Ärzte mussten die Hände mit Chlorkalkwasser reinigen. Er hat auch Waschschüsseln aufgestellt und jeder musste, bevor er eine Frau untersucht, sich die Hände entsprechend desinfizieren, also nicht nur mit Wasser und Seife reinigen.
 
Das hat bei den Ärzten massiven Widerstand hervorgerufen, weil diese Chlorkalklösung unangenehm für die Hände war, sie rissig und rau gemacht hat. Viele Ärzte hielten das überhaupt für reine Zeitverschwendung. Dazu kam, dass Semmelweis quasi seinen Kollegen einen Spiegel vorgehalten hat. Viele hatten das Gefühl, dass sie am Tod der Mütter schuld sind. Das ist natürlich schwer zu verkraften.
 
Sein Chef Anton Klein hatte absolut kein Verständnis, genauso wenig Anton von Rosas. Die beiden haben Semmelweis gemobbt, würde man heute sagen und versucht aus Wien zu vertreiben, was ihnen dann ja auch gelungen ist. Es kam auch aus dem Ausland viel Widerstand. Außerdem hat Semmelweis nicht viel publiziert und kaum Vorträge gehalten. Er hat zwar unterrichtet, auch Hebammen, aber insgesamt zu wenig auf seine Erkenntnisse aufmerksam gemacht. Als 1861 sein großes Buch zum Kindbettfieber, „Die Aetiologie“, der Begriff und die Prophylaxis des Kindbettfiebers, erschienen ist, waren die Diskussionen um seine Forschungen schon zu verfahren.
 
Nachdem Semmelweis Wien verlassen hat, hat man die Chlorkalkwaschlösungen sofort entfernt, sie dann aber 1858 wieder eingeführt. Man hat also sehr wohl gemerkt, dass Hygiene notwendig ist. Allerdings hat man dafür rund 10 Jahre gebraucht. Heute besteht an der Wirksamkeit von Semmelweis‘ Methoden kein Zweifel mehr.

 
Quelle: oeaw.ac.at/news/ignaz-semmelweis-retter-der-muetter-und-feind-der-aerzte
 

Die Ursachen des Kindbettfiebers konnte man nachweisen, indem man die Behandlung änderte. Es gab also einen eindeutigen Vorher-Nachher-Effekt.
 
Bei Impfungen und Gentherapien ist der Zusammenhang zur „Ausrottung“ von Krankheiten aber keine Kausalität, sondern nur eine Korrelation. Unter den Tisch fallen dabei zum Beispiel Einflüsse wie Ernährung, hygienische Bedingungen, Stressfaktoren und parallele gesundheitliche (Vor-)Erkrankungen.
 
Wie also will „die Wissenschaft“ belegen, dass eine Impfung oder Gentherapie erfolgreich ist?
 
Antwort: Sie kann es nicht. Denn auch hier kommt Schrödingers grundlegendes Gedankenexperiment aus der Physik zum Tragen: Keiner kann wissen und schon gar nicht beweisen, ob ein Mensch durch eine Impfung oder eine Gentherapie „gerettet“ wurde oder nicht. Wie auch? Und wenn man das bei einem Menschen nicht beweisen kann, wie will man das bei Hunderten, Tausenden oder Millionen beweisen? Vielleicht wären sie auch ohne nicht erkrankt.
 
Ich will damit keineswegs dazu aufrufen, sich nicht impfen oder gentherapieren zu lassen – das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es soll nur ein Denkanstoß sein, die nach wie vor kursierende Aussage, „die Wissenschaft“ sei sich einig, in Frage zu stellen.
 
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

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