20.12.2024 Gazprombank: USA nehmen Türkei und Ungarn von Sanktionen aus
Die USA hatten im November dieses Jahres Sanktionen gegen die russische Gazprom-Bank verhängt. Über diese Bank wurden Zahlungen fast aller europäischen und einiger asiatischer Käufer für russisches Gas abgewickelt. Ungarn und die Slowakei, die wichtigsten Abnehmer, zeigten sich alarmiert: Budapest bezeichnete die Sanktionen als einen „Angriff auf die Souveränität“ und warnte vor steigenden Energiepreisen in Europa. Auch Ankara sah die Gasversorgung in der Türkei beeinträchtigt.
Jetzt wird bekannt: Die USA hätten der Türkei eine Ausnahme von den Sanktionen gewährt, wie der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar dem amerikanischen Nachrichtendienst Bloomberg mitteilte. Seinem Land sei nach einer Reihe von Gesprächen mit Behörden der USA erlaubt worden, die Gaszahlungen weiterhin über die Gazprom-Bank zu tätigen, heißt es.
Die Türkei importiert fast ihren gesamten Gasbedarf aus Russland, die Hälfte davon über die „TurkStream“ sowie die Blue-Stream-Pipeline. Die türkischen Pipeline-Gasimporte aus Russland beliefen sich im vergangenen Jahr auf 21,1 Milliarden Kubikmeter.
Die Regierung der USA hat eine ähnliche Ausnahme offenbar auch für Ungarn gemacht, wie der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Donnerstag in einem Video einem Reporter in New York bestätigte.
Quelle: berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/gazprombank-usa-nehmen-tuerkei-und-ungarn-ploetzlich-von-sanktionen-aus-li.2283393