30.10.2025 Wie deutsche Bürgermeister sich von einem US-Milliardär an der Leine führen lassen
Die Stadt Halle an der Saale verkündet ihren Bürgern auf ihrer Netzseite stolz einen „bedeutenden Erfolg“:
„Internationale Auszeichnung: Halles Oberbürgermeister Vogt in europäische Leadership-Initiative für Städte berufen“
Auch die Stadt Ulm lässt voller Stolz wissen:
„Als eine von nur 30 Städten in Europa darf die Stadt Ulm an der „Bloomberg LSE European City Leadership Initiative“ teilnehmen.“
Kassel hat auch gewonnen, erfährt man, aber Kassel hängt es nicht an die große Glocke.
Es handle sich dabei, schreibt Halle, um eine „Ausbildungs- und Aktionsplattform für europäische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister“. Ziel sei es, „ihnen Werkzeuge, Netzwerke und Ressourcen an die Hand zu geben, um zukunftsweisende, groß angelegte Veränderungen in ihren Städten anzustoßen.“
Wenn jemand Oberbürgermeister von deutschen Mittelstädten anleitet, groß angelegte Veränderungen in ihren Städten herbeizuführen, will man gern wissen, wer da ausbildet und die Veränderungen aussucht, die umgesetzt werden sollen. Normalerweise ist es es ja eher Sache der Stadträte, solche Festlegungen zu treffen.
Insofern bleibt unklar, was Cornelia Woll, Präsidentin der als Subunternehmerin beteiligten Hertie School, damit meint, dass das Programm Bürgermeister bei ihrem Kampf „an der Frontlinie der Demokratie“ unterstützen soll. Auf mich wirkt das Programm eher wie eine Maßnahme gegen die kommunale Demokratie.
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