27.05.2025 Trotz Missständen in Flüchtlingsunterkunft – Dienstleister erhalten dank Verträgen hohe Summen
Schlechte Hygiene, gefrorenes Essen, Drogen und Gewalt: Deutschlands größte Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel steht schon länger in der Kritik.
Diese Missstände sollen durch Verträge zum Betrieb und zur Arbeitsorganisation begünstigt werden, schreibt der „Stern“, das gemeinsam mit RTL und dem Rechercheteam rund um Günter Wallraff zu den Hintergründen recherchiert hat.
Der Betrieb der Unterkunft kostet das Land Berlin demnach rund 428 Mio. € im Jahr. Eine der rechtlichen Grundlagen soll ein Vertrag zwischen dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) und der Messe Berlin sein.
Dieser siehe vor, dass die Messe einen Verwaltungsaufschlag von 15% auf alle Ausgaben für die Unterkunft bekommen soll. Auch das „Deutsche Rote Kreuz“, das den Betrieb in der Unterkunft steuert, erhebe einen solchen Aufschlag – in welcher Höhe sei jedoch unklar.
Der Senat sei sich bewusst, „dass die Notunterbringung in Tegel nicht nur teuer ist, sie ist auch nicht geeignet, um Menschen ankommen und sich in die Stadt integrieren zu lassen“. Erforderlich sei sie trotzdem und soll nach aktuellen Plänen des Senats mindestens weitere fünf Jahre bestehen bleiben.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article256170490/berlin-tegel-hohe-summen-fuer-dienstleister-trotz-missstaende-in-fluechtlingsunterkunft.html