Heimlich, still und leise

25.05.2023 46 Millionen Euro sind für vier EU-Pilotprojekte für digitale Identitätsbrieftaschen vorgesehen
 
Die Europäische Kommission wird voraussichtlich 46 Mio. € in Form von vier europaweiten Pilotprogrammen in die europäische Wallet für digitale Identität (EUDI) investieren. Die EUDI Wallet ist eine Handy-App, die den Bürgern der 27 Staaten der EU die Möglichkeit bietet, digitale Identitätsdaten zu speichern und zu teilen. An den vier Pilotprojekten sollen mehr als 250 private und öffentliche Organisationen „in fast allen Mitgliedstaaten“ sowie Norwegen, Island und der Ukraine beteiligt sein; sie haben eine Laufzeit von mindestens zwei Jahren.
 
Die Projekte werden an 11 vorrangigen Anwendungsfällen arbeiten, die darauf abzielen, den Zugang der Bürger zu einer vertrauenswürdigen und sicheren digitalen Identität zu verbessern, heißt es in der Pressemitteilung. Den Dokumenten zufolge werden die vier Projekte den Mitgliedstaaten und anderen Interessengruppen dabei helfen, sich auf das Inkrafttreten der europäischen Verordnung zur digitalen Identität vorzubereiten, die derzeit im Europäischen Parlament verhandelt wird. Darüber hinaus zielen die Projekte darauf ab, das im Digital Decade Policy Program festgelegte Ziel der EU zu unterstützen, bis 2030 allen Menschen in der EU Zugang zu einer sicheren und benutzerfreundlichen eID zu ermöglichen.
 
Mögliche Einsatzmöglichkeiten der Technologie sind etwa die Bereitstellung digitaler Reiseausweise, die Beschleunigung der Eröffnung eines Bankkontos, die Registrierung einer SIM-Karte, der Nachweis von Bildungs- und Berufsqualifikationen oder die Inanspruchnahme von Sozialleistungen wie Gesundheitsfürsorge.
 
Die Projekte stellen eine Gesamtinvestition von über 90 Mio. € in das digitale Identitätsökosystem der EU dar, die zu 50 % von der Kommission kofinanziert wird.
 
Bisher haben sich einige Sicherheitsbedenken auf das Projekt ausgewirkt. Viele Experten vertreten die Ansicht, dass die Speicherung so vieler äußerst wertvoller personenbezogener Daten in einem System einen „Honeypot“ – ein verlockendes Ziel – für potenzielle Cyberkriminelle darstellen könnte. In einem von GlobalPlatform veranstalteten Brüsseler Seminar zur Sicherheit des eID-Wallet-Systems äußerten einige Teilnehmer ihre Bedenken.
 
Jean-Karim Zinzindohoué, CTO von France Identité, sagte beispielsweise: „Angesichts der Deepfakes, die man in das System einschleusen könnte, bleibt es eine Herausforderung, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.“

 
Quelle: biometricupdate.com/202305/e46m-earmarked-for-four-eu-digital-identity-wallet-pilots (englisch)
– gefunden bei uncutnews.ch

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