30.06.2023 Volle Gasspeicher: Die 7-Milliarden-Euro-Rechnung die bleibt
Die Einfuhren von russischem Gas, die im Jahr 2021 501 Terawattstunden erreichten, wurden im Spätsommer 2022 auf ein Minimum reduziert. Um ein Worst-Case-Szenario zu vermeiden – frierende Haushalte und geschlossene Fabriken – gab die Bundesregierung grünes Licht für die Bereitstellung eines großzügigen Startkapitals für einen massiven Gaseinkauf. Die zuständige Stelle, Trading Hub Europe, kaufte schließlich 50 Terawattstunden Gas auf den Weltmärkten auf, um die Speicher vor dem Winter zu füllen.
Da die Gaspreise im vergangenen Jahr jedoch neue Rekorde erreichten und im Sommer auf dem niederländischen TTF-Index einen Höchststand von sogar 300 Euro pro Megawattstunde erreichten, erwies sich der deutsche Kaufrausch auch als recht kostspielig. Die bisherigen Verkaufserlöse belaufen sich auf 1 Mrd. €. Da die Gaspreise in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht über 50 € pro Megawattstunde steigen werden, muss THE nach vorsichtigen Schätzungen de facto einen Verlust von mindestens 7 Mrd. € hinnehmen.
Ab dem 01.07.2023 werden die deutschen Verbraucher für einen Zeitraum von vier Jahren einen Aufpreis von 1,45 € pro Megawattstunde Gas zahlen. Damit wird der Ende 2022 eingeführte Aufpreis verdoppelt. Der Plan wurde am Mittwoch (28.06.2023) von der Bundesregierung genehmigt. Nach Schätzungen wird dies für jeden deutschen Haushalt zu Mehrkosten von insgesamt 120 € führen.
Quelle: euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/volle-gasspeicher-die-7-milliarden-euro-rechnung-die-bleibt