11.10.2024 Mittelstand stirbt aus: „Nachwuchs will sich nicht die Hände schmutzig machen“
Für beinahe 70% der KMU (kleine und mittlere Unternehmen) ist die Nachfolgefrage eine große Herausforderung.
Deutschland erlebt gegenwärtig einen demografischen Wandel, der auf ein schwindendes Interesse der Erbengeneration an der Weiterführung von Familienunternehmen trifft.
Ungefähr ein Drittel der Firmenbesitzer, die älter als 60 Jahre sind – also: die Baby-Boomer auf den Chefsesseln – will sich zur Ruhe setzen. Traditionell haben dann immer Familienmitglieder das Ruder übernommen. Ein Geschäft zu erben war so etwas wie in Glückstreffer, doch nun scheint das eher zu einer Last geworden zu sein.
Doch das Bewusstsein von Risiko und schwindender Wettbewerbsfähigkeit entfernt immer mehr junge Deutsche von ihrem Familienerbe. Einer Untersuchung des Ifo-Institutes zufolge haben mehr als 40% der untersuchten Familienbetriebe keinen Nachfolger in der eigenen Familie gefunden.
Benjamin Schöfer, Experte für Firmennachfolge beim „Unternehmensverband Deutscher Mittelstands-Bund“ kommt das sehr bekannt vor. Er berät Firmen, wie sie die Eigentümer-Nachfolge organisieren.
„Trotz der großen Möglichkeiten ist das Geschäftsumfeld in Deutschland für junge Firmenleiter unattraktiver geworden“, sagt er der DW. Er verweist auf hohe Unternehmenssteuern, steigende Energiekosten und schwindende Wettbewerbsfähigkeit.
In ihrem Bericht beschreibt auch die KfW-Bank die bürokratischen Hindernisse als Abschreckung für potentielle Erben. Gleichzeitig wird „ein Mangel an Interesse bei jüngeren Familienmitgliedern“ als Hauptgrund ausgemacht, dem Familiengeschäft den Rücken zu kehren.
Werden sich genügend junge Deutsche finden, die bereit und fähig sind, weiterhin das Rückgrat der deutschen Wirtschaft zu stärken?
Quelle: focus.de/finanzen/news/wirtschaft-deutsche-familienbetriebe-nachfolger-gesucht_id_260385846.html
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