Mit Bio-Label in die Krise: Sri Lanka und der Irrweg einer chemiefreien Landwirtschaft
Der Präsident des Inselstaats Sri Lanka ließ Düngemittel und Pestizide verbieten. Es war der Startschuss für eine tiefe wirtschaftliche und politische Krise.
Am 26.04.2021 verbot Sri Lankas Regierung den Import und Einsatz von sämtlichen chemischen Düngemitteln, Pestiziden, Unkrautvernichtern und Pilzbekämpfungsmitteln. 85 Prozent der Bauern warnten in einer Umfrage des Instituts Verité Research, dass dann ihre Erträge schrumpfen würden. Sie protestierten zu Tausenden auf den Straßen.
Die Ernteausfälle waren gewaltig. Um 30% bis 40% brach der Reisanbau ein, die Maisproduktion um 50% – wohlgemerkt in einer Situation, in der die Lebensmittelimporte künstlich reduziert worden waren. Die Inflation, die im Januar 2021 bei 3,7% lag, stieg bis zum Dezember auf 14%. Bis Mai 2022 kletterte sie auf 45,3%. Die Preise für Tomaten und Karotten legten gar auf das Fünffache des Vorjahresniveaus zu. Menschen stehen bis zu 14 Stunden vor Lebensmittel an, Eltern ernähren sich über Wochen nur von Reis und reservieren das wenige Gemüse, das sie beschaffen können, für ihre hungernden Kinder.
Quelle: n-tv.de/politik/politik_kommentare/Sri-Lanka-und-der-Irrweg-einer-chemiefreien-Landwirtschaft-article23477584.html
Dazu passt der Beitrag Die Selbstversorgung ist am Arsch! des Landwirts Anthony Lee