10.10.2024 Verkehrsministerkonferenz: Sechs Zahlen, die zeigen, wie schlecht es um die Infrastruktur steht
36,4% der Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen bekamen bei einer amtlichen Untersuchung im Jahr 2019 die Note 4,5 oder schlechter. In Rheinland-Pfalz waren es drei Jahre später 37%.
Generell gilt: Je niedriger die Ebene, desto schlechter die Straßen. Bei den Bundesstraßen fielen so im Jahr 2019 „nur“ etwa 21% der Straßen durch, bei den Autobahnen 2018 knapp 11%. Den schlechtesten Zustand haben die Kommunalstraßen.
2022 war knapp 39% mehr Verkehr auf deutschen Straßen unterwegs als noch zwei Jahrzehnte zuvor. Noch größer ist der Sprung beim Schienenverkehr: Gegenüber dem Jahr 1992 stieg die Verkehrsleistung um mehr als 75%.
Die Investitionen des Bundes steigen laufend, doch mehr gebaut wird deshalb nicht. Denn auch wenn die absoluten Zahlen im Vergleich zu 2015 um fast 70% gestiegen sind: Die Inflation der vergangenen Jahre hat alles wieder aufgefressen. Und der Investitionsbedarf wächst weiter.
Allein bis 2030 herrscht nach IW-Berechnungen ein Investitionsbedarf in die Verkehrsinfrastruktur von mehr als 100 Mrd. € jährlich. Besonders bei den Kommunen ist der Bedarf groß, sie brauchen Jahr für Jahr eigentlich über 60 Mrd. €.
Fast 23 Jahre dauert es im Schnitt vom Beginn der Vorplanung eines neuen Schienenwegs, bis der erste Zug über die Gleise rollt. Mehr Mittel allein sind nicht die Lösung: Das Geld muss auch genutzt werden, doch vor der Verwendung steht der lange Planungs- und Genehmigungsprozess. Die Verkehrsminister müssen unnötige Bürokratie kappen.
8 von 10 Unternehmen sehen sich nach einer IW-Umfrage aus dem vorletzten Jahr durch Infrastrukturprobleme in ihren Geschäften regelmäßig beeinträchtigt. 2013 waren es nur etwa 6 von 10.
Quelle: iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/thomas-puls-sechs-zahlen-die-zeigen-wie-schlecht-es-um-die-infrastruktur-steht.html