08.08.2023 Antifa veröffentlicht Privatadressen von AfD-Landtagskandidaten
Mitglieder der linken Antifa wollen hessischen AfD-Politikern vor der Landtagswahl „das Leben zur Hölle machen“. Im Internet veröffentlichten sie Privatadressen von Kandidaten. AfD-Landeschef Lichert fühlt sich, „als würde man für vogelfrei erklärt“.
Zwei Monate vor der Landtagswahl fordert die Antifa Frankfurt auf ihrer Homepage zu Straftaten gegen hessische AfD-Politiker auf. Beim Aufruf an Antifas in ganz Hessen, der rechten Partei „militant(*)zu begegnen“ und „ihnen das Leben zur Hölle zu machen“, belässt es die Antifa nicht.
Sie veröffentlicht per Link auf eine andere Internetseite die Privatadressen der AfD-Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober. Außerdem werden Versammlungsorte oder auch Restaurants benannt, die von ihnen besucht werden. Beim Klick auf die Profile der Kandidaten erscheinen zudem bewertende Kurzbiografien. Eine interaktive Landkarte funktionierte nach Angaben der Ersteller „noch nicht richtig“.
Es sei gefährlich, sich mit der Partei nach den Spielregeln des Parlamentarismus zu befassen. Und weiter: „Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen.“
Ziel ist es, den AfD-Kandidaten „Räume streitig zu machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen“. Die Rechtfertigung lautet: „Ob Restaurant, Verein oder Arbeitsplatz: Wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen.“
Bei den bisherigen Attacken gegen die AfD in Hessen handelte es sich um Sachbeschädigungen zum Beispiel gegen Häuser von AfD-Politikern und deren Familien sowie um Brandanschläge auf Autos. Häufig waren die Taten mit Bekennerschreiben der Antifa verbunden.
So war es auch, als 2019 kurz nach dem erstmaligen Einzug der Partei in den Landtag Unbekannte am Haus Licherts Scheiben einschlugen, die Fassaden mit Farbe befleckten und auf die Garage „Faschist“ schrieben. Die Polizei sprach von einer „vermutlich politisch motivierten Straftat“. Auch die Häuser weiterer AfD-Landtagsabgeordneter wie Frank Grobe oder Volker Richter wurden mit Farbe besprüht.
Ein Sprecher der AfD kündigte auf Anfrage rechtliche Schritte an. Man werde den Staatsschutz einschalten.
Quelle: hessenschau.de/politik/das-leben-zur-hoelle-machen-antifa-veroeffentlicht-privatadressen-von-afd-landtagskandidaten-in-hessen-v1,afd-antifa-100.html
(*)Synonyme für „militant“ sind unter anderem hitzig, gewalttätig, rabiat, kriegerisch und martialisch.