Politische Träume und wirtschaftliche Realität

„So viel kann die Sonne gar nicht scheinen“: Heizungstechniker zeichnet düsteres Bild
 
Bestellt, geliefert, eingebaut: Von diesem Szenario ist die Heizungsbranche weit entfernt. Fachleute berichten von ihrem veränderten Arbeitsalltag und zeichnen ein düsteres Zukunftsszenario.
 
Bei aller Euphorie überschattet ein Problem alles andere: die Stromversorgung. Wärmepumpen benötigen Strom, gleichzeitig gehen immer mehr E-Autos ans Netz. „Im Herbst wird uns allen das Licht ausgehen“, sagt Krüger. Und doch könnten die ärgerlich langen Lieferzeiten einen Blackout möglicherweise auch ausbremsen.
 
Es ist ein düsteres Bild, das Bernd Krüger, Chef des größten Heizungs- und Sanitärbetriebes im Landkreis Starnberg mit etwa 50 Mitarbeitern, beschreibt. Er fühlt sich von der Politik falsch informiert: „Seit 30 Jahren versuchen wir, Kabel für ein vernünftiges Internet in den Boden zu graben. Plötzlich soll bis zum Herbst die Energiewende vollzogen werden. Das geht doch gar nicht.“ In Gauting gebe es eine Straße, in der gerade drei Wallboxen für E-Autos eingebaut wurden, erzählt der 56-jährige Firmenchef. „Für eine Wärmepumpe reicht das Netz dort schon jetzt nicht aus. Die könnte gar nicht betrieben werden.“
 
Auch die Anzahl der Wärmepumpen am Markt ist begrenzt. Die Lieferzeit, so Krüger, betrage aktuell 44 Wochen – unverbindlich. Ebenso verhalte es sich mit dem Endpreis – „den können wir nicht nennen“. Er führe seinen Kunden ganz offen die Fakten vor Augen, „jeder muss dann selbst entscheiden“. Privat setzt Krüger auf Solarthermie. Aber auch die funktioniere nicht, wenn das Stromnetz zusammenbreche. „So viel kann die Sonne gar nicht scheinen.“

 
Quelle: merkur.de/lokales/starnberg/starnberg-ort29487/blackout-stromausfall-heizung-heizungsbranche-prognose-herbst-bayern-starnberg-91751896.html

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