Rezession war schon vor Corona und Ukraine-Krieg ein Problem

26.08.2019 Drohende Rezession: Was die Konjunktur jetzt noch retten könnte
 
Als Clemens Fuest am Montag die aktuellen Zahlen des Ifo-Geschäftsklimaindex’ vorstellte, wählte er einen deutlichen Vergleich, um die Dramatik der Lage zu veranschaulichen. „Ein ähnlicher Pessimismus unter den Industriefirmen war zuletzt im Krisenjahr 2009 zu beobachten“, so der Präsident des Ifo-Instituts, das seit 1972 regelmäßig die Stimmung unter den deutschen Unternehmern ermittelt.
 
Im August fiel das Geschäftsklima demnach um 1,5 Punkte auf 94,3 Zähler. Dieser Wert basiert auf rund 9000 Meldungen aus Unternehmen, die ihre derzeitige Geschäftslage und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitteilten. Es ist der niedrigste Stand seit 2012.
 
Fuest fügte an: „Die Anzeichen für eine Rezession in Deutschland verdichten sich.“

 
Quelle: tagesspiegel.de/wirtschaft/drohende-rezession-was-die-konjunktur-jetzt-noch-retten-koennte/24943346.html

 

Jetzt kommt noch die Inflation dazu.
 
Für Rezession plus Inflation gibt es allerdings kein Kofferwort wie z.B. Stagflation (Stagnation der Wirtschaft plus Inflation). Das liegt daran, dass bei einer Rezession normalerweise die Zinsen gesenkt und bei einer Inflation die Zinsen angehoben werden.
 
Weiteres Senken der Zinsen ist (noch) nicht möglich. Dazu muss man erst die Fluchthäfen (z.B. Bargeld, Edelmetalle und Bitcoin) verbieten. Anheben kann man die Zinsen aber auch nur marginal, da alle (westlichen) Staatshaushalte überschuldet sind und sich über die niedrigen Zinsen entschulden. Unternehmen könnten höhere Zinsen zwar wieder umschlagen, das würde jedoch die Inflation zusätzlich befeuern.
 
Die Zentralbanken haben sich in eine Sachgasse hineinmanövriert. Warten wir ab, wie sie das Problem lösen. Eins steht aber jetzt schon fest: Für die Bürger wird das ein verdammt schmerzhafter Prozess, egal, welcher Weg eingeschlagen wird.

 

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