Zwar gebe es noch keine langfristigen Erfahrungen mit der Booster-Impfung. „Aber die Boosterung treibt die Spiegel der Antikörper wieder ordentlich nach oben, eventuell sogar höher als nach der zweiten Impfung. Und die Hoffnung ist, dass die Immunität dann stabiler bleibt – sprich dass die Geboosterten noch besser vor Infektion geschützt sind als Geimpfte ohne Booster. Dadurch streuen sie auch seltener das Virus.“
In Einzelfällen könne es zwar dennoch dazu kommen, dass sich Personen mit Drittimpfung infizieren oder das Virus weiterreichen. „Das sind immer Wahrscheinlichkeiten und ist niemals schwarz-weiß“, sagt Weber. „Es wird immer wieder mal Anekdoten(!) geben von irgendeiner Party, wo alle geboostert waren und trotzdem haben sich Gäste infiziert. Das wird passieren.“ Doch in der Gesamtheit betrachtet, so Weber, „würde ich davon ausgehen, dass es unter Geboosterten noch seltener zu Übertragungen kommt als unter zweifach Geimpften.“
Die Minimierung von Kontakten sei daher auch bei Geimpften sinnvoll, sagt Weber – vor allem bei Menschen, die noch keine Booster-Impfung erhalten haben. „ Aber das Hauptaugenmerk muss wirklich auf den Ungeimpften liegen“, betont der Virologe. „Das muss man klar sagen, auch wenn man da bösen Gegenwind bekommt. Es ist einfach so, dass an den allermeisten Infektionsketten Ungeimpfte beteiligt sind. Es kann schon passieren, dass auch Geimpfte infiziert werden, aber wo haben sie es dann her? Von den Ungeimpften.“
Quelle: focus.de/gesundheit/news/bei-2g-plus-regel-erste-bundeslaender-befreien-geboosterte-von-testpflicht-virologe-sagt-was-sinnvoll-ist_id_24492366.html