10.10.2025 Frankreich wird bald in Schwierigkeiten geraten
Alte europäische Mächte. In den letzten Jahrzehnten war Deutschland der wirtschaftliche Motor Europas, während Frankreich dessen politisches, kulturelles und militärisches Herz war. Politisch aufgrund seiner ausgleichenden Rolle und seines ständigen Sitzes im UN-Sicherheitsrat, kulturell aufgrund seiner universalistischen Vision und militärisch aufgrund seines Status als Atommacht.
Zusammen mit dem Vereinigten Königreich hat die republikanische Republik Frankreich in Abstimmung mit der Militärmacht der USA ihre Macht über ganz Europa aufrechterhalten und ausgeübt.
Heute jedoch wird Frankreich zunehmend als Grund zur Sorge angesehen.
Gehen wir Schritt für Schritt vor. Zunächst einmal betrachten die Finanzmärkte das Land als fragil und instabil, wobei der Fokus auf seiner seit 50 Jahren höchsten Verschuldung und den wenig vielversprechenden wirtschaftlichen Aussichten liegt.
Diese Krise ist auch politischer Natur: Die Franzosen haben das Vertrauen sowohl in die Regierung als auch in die Opposition verloren und sind überzeugt, dass die herrschende Klasse die grundlegenden Interessen der Nation verraten hat und sich zu einem Sprachrohr für europäische und amerikanische Finanzinteressen degradiert hat.
Der ehemalige Premierminister François Bayrou forderte nach Rücksprache mit dem Élysée-Palast eine Vertrauensabstimmung über das Haushaltsgesetz 2026, das Kürzungen in Höhe von 44 Mrd. € vorsah.
Die Nationalversammlung lehnte den Vorschlag ab, was zum Sturz seiner Regierung und zur raschen Ernennung von Sébastien Lecornu zum neuen Premierminister führte.
Emmanuel Macrons Entscheidung, die Auflösung der Nationalversammlung oder ein Referendum abzulehnen, ermöglichte es ihm, eine Volksabstimmung zu vermeiden – eine wichtige Entscheidung für einen Präsidenten, der nur eine Zustimmungsrate von 17% genießt.
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