Satz mit x: War wohl nix

Gestern wollte ich mit drei Mitstreitern nach Frankfurt zur „Demo für Bargelderhalt und gegen Digitalisierungszwang“.
 
Der Tag fing schon etwas frustrierend an, weil mir alle drei kurzfristig absagten. Da ich mich aber schon vorbereitet hatte, zog ich um 11:30 h alleine los.
 
Vorausschicken muss ich, dass ich seit meinem Umzug vor fast 17 Jahren keinen Fuß mehr in meine Geburtsstadt setzte. Meine Verwandte, Freunde und Bekannten leben ebenfalls seit geraumer Zeit außerhalb dieser „Metropole“. Und was soll ich sagen? Der „Besuch“ entwickelte sich zu einem unvergesslichen Ereignis.
 
Es begann damit, dass ich die alten (kostenlosen) Parkmöglichkeiten abklapperte, die mir noch in Erinnerung waren, und keinen Parkplatz fand. Entweder gabs die nicht mehr, sie waren inzwischen gebührenpflichtig oder voll – und das außerhalb des Stadtzentrums. Beim letzten, der sich am Stadtrand befindet, hatte ich endlich Glück – nach fast einer Stunde Rumgurken.
 
Frohen Mutes und mit mehreren 1- und 2-Euro-Münzen bewaffnet begab ich mich auf den Bahnsteig der U-Bahn – auf dem es nur bargeldlose Automaten gab. Ein netter Mann bemerkte meine suchenden Blicke, fragte, ob er helfen könne, und teilte mir dann mit, dass sich der einzige Automat, der Münzen annimmt, auf der anderen Seite des Bahnsteigs befindet.
 
Ich trabte also zurück zum Bahnübergang, bei dem sich prompt die Bahnschranke senkte. Geschlagene zwei Minuten später trudelte endlich die U-Bahn ein. Und zwar die, die in Richtung Stadt fuhr; die nächste sollte in 20 Minuten kommen. Da war es bereits kurz nach 13:00 h.
 
Die Schranke hob sich, ich lief – immer noch guten Mutes – zu den Automaten, stand etwas ratlos davor und versuchte herauszufinden, wie denn jetzt ein bargeldunterstützter Fahrschein in meinen Besitz käme. Auf fremde Hilfe konnte ich diesmal mangels anderer Fahrgästen nicht hoffen.
 
Da ich jedoch ein pfiffiges Kerlchen bin, hatte ich das ein paar Minuten (und einige Flüche) später herausgefunden. Die Freude währte jedoch nicht lange:
 
Dieser ⛈️♯!✘@&☠️-Automat nahm keine einzige meiner Münzen an; die fielen alle durch.
 
Da war bei mir Schicht im Schacht. Ich blickte mich kurz um, versetzte der widerspenstigen Maschine eine Schlag mit der Faust und ging zurück zu meinem Auto.
 
Ja, ich weiß! Theoretisch hätte ich mit Karte zahlen könne, aber genau das ist ja der Punkt: Ich will nicht mit Karte zahlen müssen – egal aus welchem Grund.
 
Gegen halb drei war ich dann wieder zuhause.
 
Jetzt wird der eine oder andere sich möglicherweise fragen: „Wieso ist sie denn nicht gleich mit der Bahn gefahren?“ Deren „Service“ hatte ich vor 5 Jahren das letzte Mal in Anspruch genommen. Damals fühlte mich dermaßen unwohl – was sowohl Hygiene als auch die „Mitreisenden“ betraf – dass ich mir schwor, um die eine sehr lange Zeit einen sehr großen Bogen zu machen.
 
Ganz umsonst war die Tour jedoch nicht: Für die nächste Demo bin ich durch diese Erfahrung auf jeden Fall besser gewappnet.

 

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung