Was ich an Rainer Mausfeld absolut schätze, ist, dass er meinen diffusen „Da kann doch was nicht stimmen“-Argwohn bei so manchem Thema in Worte fasst. Dass er die damit einhergehenden Probleme und deren Hintergründe sehr gut erklärt. Und dass er den Finger in die Wunden dieser Gesellschaft legt, ohne zu verletzen.
Jede Staatsform ist stets auch Ausdruck von Vorstellungen über die Beschaffenheit des Menschen, also Ausdruck eines Menschenbildes. So auch die Demokratie. In Menschenbildern spiegeln sich unvermeidbar die gesellschaftlichen Vorurteile der jeweiligen Zeit. Gegen die Demokratie wurde oft der Einwand erhoben, dass ihr ein zu positives Menschenbild zugrunde liege und sie moralisch und intellektuell zu hohe Anforderungen an den Menschen stelle. Dieser Einwand ist empirisch unbegründet. Dies soll entlang historischer Linien sowie anhand kognitionswissenschaftlicher Einsichten in die Beschaffenheit des menschlichen Geistes aufgezeigt werden.
Der emeritierte Psychologie-Professor Rainer Mausfeld lehrte und forschte in Mannheim und Kiel. Er beleuchtet anthropologisch-kognitionswissenschaftliche Aspekte der Demokratie.
Dieses Video habe ich mir in ein Podcast umgewandelt und höre es mir immer wieder mal an. Wie auch seinen Vortrag „Warum schweigen die Lämmer?“
Wenn es darum geht, was in unserer Gesellschaft passiert und warum, habe ich noch niemand Adäquates gefunden, der das ähnlich verständlich und sachlich erklärt.