Mastercard hat ein Programm für Einzelhändler aufgelegt, das biometrische Zahlungsmethoden wie Gesichtserkennung und Fingerabdruck-Scanning anbietet. An der Kasse werden die Nutzer gezwungen sein, ihre Zahlung durch Vorzeigen ihres Gesichts oder ihrer Handfläche zu authentifizieren, anstatt mit Karte oder Bargeld bezahlen zu können.
„Die Art und Weise, wie wir bezahlen, muss mit der Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und Geschäfte machen, Schritt halten und den Verbrauchern eine Auswahl mit einem Höchstmaß an Sicherheit bieten. Unser Ziel mit diesem neuen Programm ist es, das Einkaufen zu einem großartigen Erlebnis für Verbraucher und Händler zu machen, indem wir das Beste an Sicherheit und Komfort bieten (…) Alle Untersuchungen, die wir durchgeführt haben, haben uns gezeigt, dass die Verbraucher biometrische Daten lieben», wird Ajay Bhalla zitiert, Präsident der Abteilung Cyber and Intelligence bei Mastercard. Darüber berichtet das Medienportal Tierrapura.
„Nie mehr nach dem Handy oder dem Portemonnaie greifen, wenn die Hände voll sind: Die nächste Generation des persönlichen Bezahlens wird nur ein kurzes Lächeln oder eine Handbewegung erfordern. Die vertrauenswürdige Technologie, bei der das Gesicht oder der Fingerabdruck zum Entsperren des Telefons verwendet wird, kann nun auch zur Beschleunigung des Bezahlvorgangs eingesetzt werden. Mit dem neuen biometrischen Zahlungsprogramm von Mastercard brauchen Sie nur noch sich selbst.“
Mastercard habe obendrein eine Studie zitiert, der zufolge 74% der Weltbevölkerung eine „positive Einstellung“ zur Biometrie hätte. Diese Zahl sei höchst fragwürdig, findet Tierrapura. Seien sich 74% der Menschheit der Gefahren nicht bewusst, die mit dem Einsatz dieser Art von Technologie verbunden sind?
Die Antwort auf die Frage lautet: Nein, sie sind sich dessen nicht bewusst. Weil der Großteil der Menschen entweder keine Zeit oder keine Lust hat, sich zu informieren, oder schlicht und ergreifend zu naiv ist.
Die Anwältin Suzie Miles habe unter anderem vor den zusätzlichen Risiken der Verwendung biometrischer Daten als Zahlungsmittel gewarnt.
„Ein Passwort kann geändert werden, Ihr Lächeln und Ihre Begrüßung nicht. Wenn biometrische Daten gehackt werden, könnte das Risiko betrügerischer Aktivitäten wesentlich höher sein als bei den derzeitigen Zahlungsmethoden“, erklärte die Juristin gegenüber The Guardian.