25.10.2022 ARD und ZDF: Großzügiges Ruhegeld für Senderchefs
Mit sechsstelligen Summen pro Jahr sichern einige öffentlich-rechtliche Sender ihre Intendanten und Direktoren für den Fall ab, dass deren Verträge noch vor Eintritt ins Rentenalter nicht verlängert werden. In manchen Fällen gilt das lebenslang. Manche bekommen die Versorgung schon vor dem Renteneintrittsalter, einige sogar nach nur einem Arbeitstag als Direktor.
Ein Rechercheteam des NDR konnte den Dienstvertrag des rbb-Programmdirektors einsehen. Bei einer Basisvergütung von 215.000 Euro ist dort geregelt: „Das Ruhegeld beträgt am Tag des eigentlichen Vertragsbeginns 45% der Basisvergütung und steigt mit jedem weiteren vollendeten Dienstjahr um einen Prozentpunkt bis zur Höchstgrenze von 60% der letzten vertraglich vereinbarten Basisvergütung.“
Nach nur einem Tag als Direktor gibt es also schon 8000 Euro monatlich – und das lebenslang. Dies gilt auch, wenn der rbb seinem derzeitigen Direktor nach Ablauf des einen Vertrages keinen weiteren Vertrag anbieten will. Der 53-Jährige hätte dann lebenslang Anspruch auf ein jährliches sechsstelliges Ruhegeld.
Sogar hinzuverdienen dürfen die rbb-Spitzen. Und werden sie krank, gibt es noch für sechs Monate volles Gehalt, ganz anders als bei frei Mitarbeitenden, die mitunter schon nach wenigen Tagen Einbußen hinnehmen müssen, oder Angestellten, die nach sechs Wochen ins Krankengeld fallen.
Ähnlich großzügig sichert der Mitteldeutsche Rundfunk seine Führungsriege ab. Entscheidet der MDR, sich von seiner Intendantin oder einer seiner acht Direktorinnen und Direktoren zu trennen, erhalten diese ihr Gehalt für die Restlaufzeit ihres Vertrages weiter. Anschließend gibt es Ruhegehalt, egal wie alt jemand dann ist.
Auch im ZDF erhalten der Intendant und alle fünf Direktoren ein Ruhegeld, sollte ihr Vertrag enden oder nicht verlängert werden und die Rente noch in weiter Ferne sein – und das sogar lebenslang. Die Details teilt der Sender mit Verweis auf den Datenschutz nicht mit. Um die Versorgungszusagen an seine sechs Führungskräfte bedienen zu können, hat das ZDF aber nicht weniger als 20 Mio. € an Rückstellungen gebildet.
Quelle: tagesschau.de/investigativ/ndr/oeffentlich-rechtliche-ruhegelder-101.html
07.03.2023 Rundfunkbeitrag: Welcher Anteil für die Altersvorsorge reserviert ist
Von den rund 8,42 Mrd. €, die an Rundfunkbeitrag im Jahr 2021 eingenommen wurden, flossen allein an die ARD 6,1 Mrd. €.
Von diesen 6,1 Mrd. € habe die ARD allein 564 Euro für die Alters- und Ruhegelder ausgegeben, berichtet das Boulevardblatt. Was bedeute, dass jeder Bürger jährlich 14,28 Euro der Rundfunkgebühren allein für die betriebliche Altersvorsorge der ARD zahle. Das entspreche 9,1% des jährlichen Rundfunkbeitrags – der im Juli desselben Jahres von 17,98 Euro auf 18,36 Euro angehoben wurde.
Quelle: versicherungsbote.de/id/4909766/Rundfunkbeitrag-Welcher-Anteil-fur-die-Altersvorsorge-reserviert-ist/
19.11.2024 ARD und ZDF wollen Rundfunkbeitrags-Erhöhung vor Verfassungsgericht einklagen
ARD und ZDF wollen vor dem Bundesverfassungsgericht klagen – weil der Rundfunkbeitrag nicht wie gewünscht im Januar 2025 erhöht wird. Die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs“ der Rundfunkanstalten hat eine notwendige Erhöhung des Beitrags um 58 Cent auf 18,94 Euro im Monat errechnet – doch weil auf der Ministerpräsidentenkonferenz Ende Oktober keine Einigung erzielt werden konnte, wird die Erhöhung nicht zum Jahreswechsel umgesetzt werden können.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die 2023 über die Rundfunkbeiträge mehr als 9 Mrd. € erhielten, sehen jetzt ihre Arbeit gefährdet:
„Die Unabhängigkeit unserer Berichterstattung steht und fällt mit der Unabhängigkeit unserer Finanzierung“, erklärte beispielsweise ZDF-Intendant Norbert Himmler.
Quelle: apollo-news.net/ard-und-zdf-wollen-rundfunkbeitrags-erhhung-vor-verfassungsgericht-einklagen