In Indien schon Normalität. Demnächst auch bei uns?

03.07.2018 Ohne Aadhaar geht nichts
 
Gemeint ist die zentrale Datenbank des indischen Identifikationsprogramms Aadhaar – übersetzt in etwa „Fundament“. Die meisten der 1,3 Milliarden Bürger des Landes haben inzwischen einen Aadhaar-Personalausweis mit einer zwölfstelligen Nummer, unter der in der Datenbank persönliche und biometrische Daten gespeichert sind – darunter Iris-Scans beider Augen und alle zehn Fingerabdrücke.
 
Wer subventionierte Grundnahrungsmittel bezieht, muss sich seit rund einem halben Jahr per Aadhaar ausweisen. In Jharkhand, einem der ärmsten Bundesstaaten Indiens, sind das etwa 86 Prozent der mehr als 30 Millionen Einwohner.
 
Wie sich herausstellt, zählt ein lokaler Partner der Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica beide der großen indischen Parteien zu seinen Kunden. Außerdem hat ein Hacker enthüllt, dass Daten von Nutzern der persönlichen App von Premierminister Narendra Modi ohne deren Einverständnis an eine US-amerikanische Firma weitergegeben wurden – was anschließende Recherchen indischer Medien bestätigt haben.
 
Ab Juli müssen sich Empfänger staatlicher Hilfsleistungen per Aadhaar ausweisen, und zum selben Stichtag muss die Aadhaar-Nummer mit der Steuernummer(!) verknüpft werden. Dasselbe soll auch für Bankkonten, SIM-Karten und Reisepässe gelten.

 
Quelle: cio.de/a/digitalwahn-und-hunger-in-indien,3578398

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